Reimschema leicht gemacht

Reimschema

Paarreim, Kreuzreim, umarmender Reim verständlich erklärt

Wenn du schon das ein oder andere Gedicht von mir gelesen hast, dann ist dir sicher aufgefallen: Ich bin ein großer Fan des klassischen Paarreims! Er ist einfach, eingängig und bringt einen schönen Rhythmus mit sich. Doch natürlich gibt es noch viele weitere Reimschemata, die Gedichten Struktur und Klang verleihen. Ob du nun auf klare Muster stehst oder lieber experimentierst – hier erfährst du alles über die gängigsten Reimformen.


Hinweis: Ein gutes Reimschema sorgt für Klang, doch wahre Magie entsteht, wenn sich schöne Reime mit kraftvollen Bildern verbinden. Wie du mit Metaphern beeindruckende Gedichte schreibst, erfährst du hier: Metaphern in Gedichten.


1. Der Paarreim (aa bb cc …) – mein persönlicher Favorit

Der Paarreim ist wie das perfekte Duo: Zwei aufeinanderfolgende Zeilen reimen sich. Einfach und eingängig, oft genutzt in Liedtexten, Kinderreimen oder humorvollen Gedichten.

Beispiel:
Der Mond erstrahlt am Himmelszelt,
er leuchtet hell und wunderbar erhellt.

Ich mag diese Form, weil sie sich so flüssig liest und oft einen humorvollen oder erzählenden Charakter hat. Ein echter Klassiker eben!


2. Der Kreuzreim (abab) – ein Reimschema mit Schwung

Hier reimen sich die ersten und dritten sowie die zweiten und vierten Zeilen. Der Kreuzreim bringt oft Dynamik ins Gedicht und eignet sich besonders gut für Erzählungen.

Beispiel:
Die Sonne taucht das Feld in Licht (a)
der Wind weht leise durch die Wiesen (b)
der Tag vergeht, die Dämmerung bricht (a)
die Sterne glitzern, sanft und riesen (b)

Ich greife gerne auf den Kreuzreim zurück, wenn ich eine Geschichte erzählen will, die ein bisschen Spannung oder Bewegung braucht.


3. Der umarmende Reim (abba) – die harmonische Struktur

Beim umarmenden Reim werden die äußeren Zeilen durch ein inneres Reimpaar eingerahmt – eine Struktur, die oft besonders harmonisch wirkt.

Beispiel:
Im Walde steht ein altes Haus (a)
versteckt in Schatten, still und klein (b)
der Wind flüstert leise hinein (b)
und breitet seine Flügel aus (a)

Diese Form verleiht dem Gedicht eine fast meditative Ruhe – ideal für nachdenkliche oder verträumte Texte.


4. Der Haufenreim (aaaa) – einfach, aber wirkungsvoll

Hier reimen sich alle Zeilen einer Strophe aufeinander. Dadurch entsteht ein gleichmäßiger, oft fast gesungener Klang.

Beispiel:
Der Regen fällt auf meine Hand (a)
er tropft auf Dächer, auf den Sand (a)
so plätschert er durch Stadt und Land (a)
bis er den weiten Himmel fand (a)

Diese Reimform findet man oft in Kinderreimen oder Liedern. Ich selbst benutze sie eher selten, aber sie kann für einen eingängigen Klang sorgen.


5. Der Schweifreim (aabccb) – ein bisschen anders

Hier wechseln sich Paar- und umarmender Reim ab. Eine spannende Mischung, die für Abwechslung sorgt.

Beispiel:
Die Nacht ist dunkel, tief und weit (a)
die Stille füllt den Raum mit Zeit (a)
der Mond scheint über unserm Dach (b)
ein sanfter Schein, ganz sacht und schwach (c)
die Stille flüstert, wispert leise (c)
und wiegt uns sanft auf ihre Weise (b)

Diese Struktur bringt Abwechslung und Spannung ins Gedicht. Ich verwende sie, wenn ich eine Strophe etwas komplexer gestalten möchte.


Welches Reimschema passt zu dir?

Wie du siehst, gibt es viele Möglichkeiten, mit Reimen zu arbeiten. Ich selbst liebe den Paarreim für seine Einfachheit und seinen fließenden Klang. Doch je nach Stimmung und Thema kann jedes dieser Reimschemata seinen eigenen Charme entfalten.

Mein Tipp: Probier verschiedene aus! Schreib einen kurzen Vierzeiler im Paarreim, dann einen im Kreuzreim und vielleicht noch einen umarmenden Reim. Du wirst schnell merken, welche Form dir am meisten liegt.

Egal, für welches Muster du dich entscheidest – Reime verleihen deinem Gedicht eine besondere Melodie und Struktur. Also schnapp dir Stift und Papier und probiere es aus! Wer weiß, vielleicht wird aus ein paar gereimten Zeilen dein nächstes Lieblingsgedicht.

Hinweis: Entdecke meinen Leitfaden, um ein Gedicht zu schreiben.